Möglichkeiten, die Leine entlang ihres Verlaufes durch Hannovers Innenstadt naturnah umzugestalten und sie besser erlebbar zu machen, soll die Stadtverwaltung nach dem Willen der SPD-Ratsfraktion prüfen. „Wir halten diesen Vorschlag für bemerkenswert und bedenkenswert“, erklärt der Fraktionsvorsitzende Lars Kelich, „und deshalb soll die Verwaltung ihn prüfen und die Voraussetzungen dafür untersuchen.“

Wenige Tage nachdem die Initiative Leinewelle, der Fischereiverein Hannover, der Anglerverband Niedersachsen und das Büro Cityförster eine Petition zur naturnahen Umgestaltung der Leine in Hannovers Innenstadt ins Leben gerufen hat, möchte die SPD-Fraktion ihren Vorschlag von der Verwaltung prüfen lassen. „Wir sehen das Potenzial, hier den Stadtraum aufzuwerten und auch im innerstädtischen Raum ein zusätzliches Naturerlebnis zu schaffen“, so Kelich. Deshalb soll der Vorschlag ernsthaft untersucht werden, und Ergebnisse der Prüfung anschließend in einem Beteiligungsverfahren mit Bürgerinnen und Bürgern diskutiert werden.

Da die Verkehrsbelastung des Cityrings einer der Knackpunkte des Konzeptes darstellen könnte, will die SPD-Ratsfraktion zunächst eine Verkehrserhebung für das Leibnizufer beauftragen. Dabei sollen nicht nur die Zahl der Fahrzeuge am Leibnizufer erhoben, sondern auch dessen Verkehrsbeziehungen zu den regionalen und überregionalen Verkehrsströmen untersucht werden. „Die Initiativen, die dieses Projekt angeschoben haben, nehmen hierfür die massiven Beeinträchtigungen zum Anlass, die im Zuge des Westschnellweg-Umbaus zu erwarten sind“, führt Lars Kelich aus, „da ist es nur folgerichtig, die Verkehrsströme rings um das Leibnizufer genauer beleuchten zu lassen.“ Das gelte umso mehr, als das Konzept auch einen Abbau der Barriere zwischen Altstadt und Calenberger Neustadt vorsehe.

Abschließend soll die Verwaltung eine Kostenschätzung und Vorschläge zur Einwerbung von Drittmitteln – von denen es allerdings mit Blick auf Klimaresilienz, Schutz vor Hochwasser und Starkregenereignissen etliche gebe – vorlegen, wie dies auch die Initiative bei der Vorstellung ihres Konzeptes vorgetragen hatte. „Angesichts der aktuellen Haushaltslage brauchen wir in Sachen Finanzen Klarheit“, unterstreicht der Fraktionsvorsitzende: „Das heißt ganz klar, dass Investitionen in die soziale und die Bildungsinfrastruktur im städtischen Haushalt für uns Vorrang genießen.“