Angesichts der Sparpläne der Volkswagen AG fordert die SPD-Ratsfraktion vom Konzern ein Bekenntnis zum Standort Hannover. Sie hat zudem eine Resolution vorgelegt, mit der sich der Rat zum Industriestandort Hannover bekennen soll: „Damit wollen wir uns an die Seite der Beschäftigten und Auszubildenden bei VW Nutzfahrzeuge wie auch der Betriebsräte und Gewerkschaften stellen“, erklären der Fraktionsvorsitzende Lars Kelich und der wirtschaftspolitische Sprecher Florian Spiegelhauer.

„Mit großer Besorgnis haben wir die Überlegungen der Volkswagen AG zur Kenntnis genommen, ein weitreichendes Sparprogramm aufzulegen“, erläutert Spiegelhauer. Die SPD habe die Befürchtung, dass von den angekündigten Standortschließungen auch VW Nutzfahrzeuge (VWN) in Hannover betroffen sein könnte. Der wirtschaftspolitische Sprecher äußerte sein Unverständnis darüber, dass der VW-Konzern auch betriebsbedingte Kündigungen, die Aussetzung der bestehenden Beschäftigungssicherung bis 2029 sowie die Kündigung des VW-Haustarifvertrages nicht ausschließe.

Kelich fordert für die SPD-Ratsfraktion angesichts dessen „ein klares Bekenntnis des Rates zum Industriestandort Hannover, vor allem natürlich zum Standort der Volkswagen-Tochter VWN und zum Erhalt der Arbeits- und Ausbildungs­plätze.“ Dies umso mehr, als „am Standort Hannover darüber hinaus weitere Zehntausende Arbeitsplätze von der Automobilindustrie abhängig sind.“

VWN sei mit seinen 15.000 Beschäftigten und mit seiner beispielgebenden Ausbildungsstruktur die größte Arbeitgeberin wie auch einer der größten Ausbildungsbetriebe in der Region Hannover. Der VW-Standort Hannover stehe, so Spiegelhauer, für Innovation, auch im Kontext des Wandels zu mehr E-Mobilität. Kelich ergänzt, dass der Volkswagen-Konzern insgesamt bisher für eine herausragende Kultur der betrieblichen Mitbestimmung und des Mottos „Guter Lohn für gute Arbeit“ stehe. Dies müsse erhalten bleiben, und die Volkswagen AG sei gefordert, so Kelich und Spiegelhauer übereinstimmend, „Wege zu finden, den laufenden Strukturwandel in der Automobilität gemeinsam mit den Beschäftigten und ihren Interessenvertretungen, dem Betriebsrat und der Jugend- und Auszubildendenvertretung sowie den Gewerkschaften, zu gestalten und die Arbeits- und Ausbildungsplätze am Standort Hannover zu erhalten.“