Die SPD-Ratsfraktion spricht sich für intensivere Präventionsmaßnahmen gegen Jugendgewalt aus. „Wir müssen Kinder und Jugendliche unmittelbar erreichen und für ein gutes soziales Umfeld sorgen“, erklären übereinstimmend Lea Sankowske, Joana Kleindienst und Jens Menge, die Sprecher*innen der Fraktion für Jugend-, Bildungs- und Ordnungspolitik.

Bereits im Dezember hatte die SPD-Fraktion nach gewalttätigen Übergriffen an verschiedenen Schulen Sofortmaßnahmen und ein abgestimmtes Konzept für die Gewaltprävention an Schulen gefordert. „Wir brauchen hier umgehend Maßnahmen, die zur Deeskalation an den Schulen beitragen und die verhindern, dass Konflikte aus dem sozialen Umfeld der Kinder an die Schulen verlagert werden“, erläutert die schulpolitische Sprecherin Joana Kleindienst. Der starke Anstieg von Straftaten Jugendlicher im schulischen Kontext unterstreiche, dass hier dringender Handlungsbedarf bestehe. Zudem erwarte die SPD-Fraktion von einer Schulentwicklungsplanung auf der Grundlage sozialindizierter Daten eine bessere Verteilung von Ressourcen an Schulen, die vor entsprechenden Herausforderungen stehen.

Die jugendpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Lea Sankowske, ergänzt, dass auch für die Jugendarbeit eine Ressourcenverteilung nach sozialen Kriterien des Wohnumfeldes hilfreich wäre: „Wir müssen dafür sorgen, dass Kinder in ihrem Umfeld von der Jugendarbeit erreicht werden. Nur so können wir dort Spannungen vermeiden und Konflikte auflösen.“ Vor diesem Hintergrund seien auch verschiedene Sparmaßnahmen im Jugendbereich im Zuge der Haushaltskonsolidierung kritisch zu hinterfragen.

Jens Menge führt als ordnungspolitischer Sprecher aus, dass „Law and Order hier allein nicht helfen. Was wir brauchen, ist ein Konzept, das zwischen Sicherheitsbehörden, Bildungspolitik und Jugendsozialarbeit abgestimmt ist und das sowohl der Prävention als auch der Intervention dient.“ Dafür müsse auch die kommunale Kriminalprävention ausgebaut werden: „Und hierfür brauchen wir ganz klar auch zusätzliche Gelder“, erklärt Menge, der auch finanzpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion ist.

Den starken Anstieg der Jugendkriminalität seit dem Ende der Corona-Pandemie laut Polizeilicher Kriminalstatistik, die heute vorgestellt worden ist, bezeichnen Sankowske, Kleindienst und Menge übereinstimmend als „besorgniserregend“: „Leider ist der Trend einer steigenden Kriminalität von Kindern und Jugendlichen durch Corona nur gebrochen worden, und seither steigt er leider massiv an.“ Dem zu begegnen, sei Aufgabe aller Beteiligter: „Das ist aber auch eine Aufgabe, die uns alle als Gesellschaft insgesamt fordert.“