Die SPD-Ratsfraktion Hannover fordert die Einrichtung eines Runden Tisches für die Bekämpfung von Kinder-, Jugend- und Familienarmut in Hannover. Kinder, die in einkommensschwachen Verhältnissen leben, haben erheblich geringere Chancen auf gute Bildung und auf gesellschaftliche Teilhabe. „Für die wirksame Bekämpfung der Kinderarmut und der Armutsfolgen ist ein breiter stadtgesellschaftlicher Diskurs notwendig. Hannover braucht einen runden Tisch als langfristigen Impulsgeber und zur Weiterentwicklung des „Hannoverschen Weg für Teilhabe trotz Armut“ so der jugendpolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion, Christopher Finck.

Am 17.02.2020 fand in der Landeshauptstadt eine Anhörung zur Errichtung eines Runden Tisches gegen Kinderarmut statt. Ende 2018 lebten 22.786 hannoversche Kinder und Jugendliche (unter 18 Jahr) in Hannover am Existenzminimum. Mehr als jedes vierte Kind (27,2 Prozent) lebt in einer Familie, die - ausschließlich oder ergänzend zu einem Erwerbseinkommen - Transferleistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts bezieht.

Afra Gamoori, schul- und bildungspolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion

Besonders trifft dies auf Kinder von Alleinerziehenden, Arbeitslosen und auf Familien mit Migrationshintergrund zu. Arme und von Armut bedrohte Kinder erfahren deutliche Nachteile in materieller, kultureller und gesundheitlicher Hinsicht. Afra Gamoori, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion: „Sie haben erheblich schlechtere Chancen auf einen guten Bildungsabschluss, gesellschaftliche Teilhabe und eine aussichtsreiche Zukunft.“ Im Unterschied zu Erwachsenen hätten Kinder kaum Möglichkeiten, ihre Lage selbst zu verändern.

Robert Nicholls, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion Hannover

„Deswegen wollen wir das Bewusstsein für Kinderarmut und deren Konsequenzen auf allen politischen Ebenen und dauerhaft durch einen „Runden Tisch gegen Kinder-, Jugend- und Familienarmut“ schärfen, so der sozialpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Robert Nicholls.

Um Kindern, Jugendlichen und Eltern die Chance zur Teilhabe, die Entwicklung von Kompetenzen und eine gesundheitsfördernde Lebenswelt zu ermöglichen, bedarf es auch einer engen Verzahnung bestehender Maßnahmen.

Ziel des Runden Tisches ist u.a. die Weiterentwicklung des „Hannoverschen Weg für Teilhabe trotz Armut“ welcher zuletzt 2010 angepasst wurde. Der Runde Tisch gegen Kinder-, Jugend- und Familienarmut soll Vorschläge für den Rat über geeignete Maßnahmen erarbeiten und die Wirksamkeit bereits bestehender Maßnahmen verbessern. Diese sollten auf die Beseitigung der Ursachen von Kinderarmut zielen, aber auch unmittelbare Folgen der Kinderarmut lindern. Die Vorschläge des Runden Tisches gegen Kinder-, Jugend- und Familienarmut sollen das Prinzip der Nachhaltigkeit und der Sozialräumlichkeit besonders berücksichtigen.

Hintergrund:
Bereits im letzten Jahr hat die SPD-Ratsfraktion sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Kinderarmut im Rahmen der Kampagne „Gemeinsame Chancen schaffen“ beschäftigt und einen umfangreichen Forderungskatalog aufgestellt.

Dieser ist u.a. über folgenden Link aufrufbar: