Zur heutigen Mitteilung der Stadtverwaltung Superblocks in Hannover entwickeln zu wollen erklärt Lars Kelich, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion Hannover:
„Das Büro des Oberbürgermeisters sieht es offensichtlich als seine Kernaufgabe an, das Leben der Menschen zu erschweren. Unter dem Deckmantel der Schaffung von Lebensqualität sollen schlicht Autos aus den Quartieren verdrängt werden. Dabei kommt das Thema Superblocks, das in Barcelona auf Grund des schachbrettartigen Aufbaus der Stadt umgesetzt wurde, gelegen und dient als Vorwand. Hannover ist historisch völlig anders gewachsen. Die meisten Quartiere sind - in absolutem Kontrast zu Barcelona - abhängig von einer oder zwei Erschließungsstraßen. Dafür benötigt man keine teuren Machbarkeitsstudien. Es reicht ein qualifizierter Blick auf den Stadtplan. Leider mangelt es dem OB-Büro genau daran.

Es herrscht augenscheinlich ein Weltbild vor, das nur noch Menschen kennt, die im Home Office oder der Innenstadt arbeiten, sich nur noch zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewegen, als Ältere keinen Besuch mehr von außen empfangen wollen, bzw. als Eltern so viel Zeit haben, ihre Kinder mit dem Lastenrad vom einen Ende der Stadt in das andere zu gondeln. Es ist unrealistisch, weltfremd und lässt viele Menschen zurück. Durch diese Politik sorgt man objektiv für weitere Spaltung und befördert damit indirekt die Radikalisierung auf allen Seiten. Man bietet keine Lösung für die Autofahrer*innen an, sondern sagt ihnen, sie seien hier nicht mehr willkommen, verlagert dementsprechend Probleme und erschwert den Alltag der Menschen. Vernünftige Politik jedoch wägt Interessen ab und kommt am Ende zu Kompromissen! Diese sind bei Superblocks nicht möglich."