„Kein Schulbesuch, kein Mittagessen – diesen Zusammenhang darf es nicht geben“, fordert der jugendpolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion, Christopher Finck. In Corona-Zeiten falle durch geschlossene Schulen und Kindertagesstätten das Mittagessen für Kinder aus einkommensschwachen Familien weg, so Finck. „Das ist für viele Familien, deren Kinder Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) erhalten, ein großes Problem. Aus diesem Grund erwarten wir als SPD, dass die Stadtverwaltung sich zeitnah um eine dezentrale und bedarfsgerechte Ausgabe von Mittagessen oder Lunchpaketen bemühen soll.“

Dass die Essensausgabe einigen Organisationsaufwand bedeutet und aufgrund der Hygieneauflagen nur in gewissem Rahmen möglich ist, ist dem jugendpolitischen Sprecher bewusst: „Dennoch geht es hier um ein Angebot, das den Kindern zusteht und bei dem jede einzelne Essensausgabe den Kindern und Jugendlichen hilft.“ Das Beispiel des Jugendtreffs Wellenbrecher vom AWO-Kreisjugendwerk sowie des DRK-Jugendtreffs Juze in Hainholz habe gezeigt, dass es grundsätzlich möglich ist, ein warmes Mittagessen an BuT-berechtigte Kinder auszugeben. „Es geht vorwiegend darum, den Aufwand für die Essensausgabe sowie die Abrechnung durch eine gute Abstimmung mit dem BuT-Servicebüro der Region Hannover soweit möglich zu reduzieren,“ führt Finck aus. Sein Ziel sei es, dass sich neben der Stadt auch freie Träger der offenen Kinder- und Jugendarbeit engagieren. Das gehe aber nur, wenn die organisatorischen Rahmenbedingungen stehen. Finck denkt dabei an die Essensausgabe in verkehrsgünstig liegenden Jugendzentren oder auch Schulgebäuden.

„Kosten für das Mittagessen selbst entstehen der Stadt Hannover nicht, da der Bund die Leistung für das Mittagessen übernimmt und das ausgebende Personal in den Einrichtungen vorhanden ist“, sagt der jugendpolitische Sprecher. Die SPD tritt nun mit diesem Antragsentwurf an die Partner von Grünen und FDP heran. Der Antrag soll als Dringlichkeitsantrag im Verwaltungausschuss am 11.02.2021 beschlossen werden.