Die SPD-Ratsfraktion will in Hannover das Konzept des Gender Budgeting einführen. "Es geht uns darum, langfristig einen geschlechtergerechten Haushalt aufzustellen", sagt die gleichstellungspolitische Sprecherin Regina Fischer. "Dafür ist Gender Budgeting ein gutes Instrument. Es macht deutlich, wohin die städtischen Mittel fließen, an welchen Stellen Männer und an welchen Stellen Frauen besonders profitieren."

Es gehe der SPD Ratsfraktion nicht darum, jeden einzelnen Teil des Haushaltes gerecht zwischen Frauen und Männern aufzuteilen, so Fischer: „Ein einfaches Beispiel: Im Falle der Frauenförderung ist eine Gleichbehandlung der Männer unmöglich. Aber auf den gesamten Haushalt gesehen muss es am Ende stimmen.“ Die Einführung des Gender Budgeting sei eine Herausforderung für die Verwaltung. „Deswegen wollen wir, dass es zunächst in zwei Bereichen erprobt wird, wie wir es im Koalitionsvertrag mit dem grünen Bündnispartner festgehalten haben“, sagt die gleichstellungspolitische Sprecherin.

Hintergrund:
Im Jahre 2002 wurde das Gender Mainstreaming in der hannoverschen Stadtverwaltung eingeführt. Dabei wird die Verwirklichung der Geschlechtergerechtigkeit als zentrale Querschnittsaufgabe definiert. Den speziellen Bedürfnissen von Frauen und Männern soll Rechnung getragen werden.
Gender Budgeting führt diesen Gedanken im Bereich Finanzen fort und betrachtet den Haushalt aus der Geschlechterperspektive. Ziel ist es, eine größere Transparenz zu schaffen und auch bei der Mittelverwendung auf die tatsächlichen Bedarfe von Männern und Frauen genauer einzugehen.