Über den Plan des niedersächsischen Kultusministeriums, an Haupt- und Realschulen Stunden in den musischen Fächern zugunsten einer Ausweitung der Berufsorientierung zu kürzen, zeigt sich die SPD-Ratsfraktion verärgert.

„Wir geben uns in der Kommune alle Mühe, jedem Kind den Zugang zur Kultur zu ermöglichen. Das Land, das sich wohlgemerkt als Musikland Niedersachsen feiert, macht die Umsetzung solcher Bemühungen mit seinen jetzigen Plänen jedoch unmöglich“, erklärt Michael Klie,

schulpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion.

In dem bisherigen Entwurf der Landesregierung soll den Haupt- und Realschulen freigestellt werden, ob sie Musik- oder Kunstunterricht anbieten. Die Umsetzung des Erlasses würde eine Reduktion von ca. 50% der Unterrichtszeit in den Fächern Musik und Kunst bedeuten. „Über die Schule erreichen wir alle Jugendlichen. Wenn wir in Zukunft nur noch an Gymnasien und Gesamtschulen Kunst- und Musikunterricht verpflichtend im Angebot haben, dann bekommt der Name Hochkultur eine ganz neue Bedeutung, in dem er zwangsweise von der Höhe des Bildungsstandes und oft auch des Einkommens der Eltern abhängig ist“, erklärt Klie und macht deutlich, dass eine solche Zukunft nicht akzeptabel sei und die SPD sich vehement für die Fächer Kunst und Musik an Haupt- und Realschulen einsetzen werde.

„Dies ist ein erneuter Versuch, Haupt- und Realschüler zu benachteiligen“, kritisiert Klie, „Kultur ist für diese Landesregierung wohl nur etwas für Gymnasiasten. Außer Kürzungen und Streichungen fällt dieser Landesregierung nichts ein. Das ist eine bildungspolitische
Bankrotterklärung!"