Die SPD-Ratsfraktion steht zu ihrem Vorhaben, ausstiegswilligen Prostituierten berufliche Perspektiven anzubieten.

„Wir haben das Konzept nicht in Auftrag gegeben, weil wir weiße Salbe und noch mehr Textmaterial wollten. Es ist unser erklärtes Ziel, Hilfen für Prostituierte bereit zu halten, die sich eine neue Zukunft aufbauen wollen. Dafür ist Hilfe zum Einstieg in den Arbeitsmarkt die zwingende Vorraussetzung“, sagte Anne Lossin, gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion zu dem Konzept für Maßnahmen zur Qualifizierung von ausstiegswilligen Prostituierten, das gestern im Sozialausschuss vorgestellt wurde.

Es sei im Interesse der Landeshauptstadt Hannover, dass die Frauen, die ein von Gewalt und Abhängigkeit bedrohtes Leben hinter sich lassen wollen, auch Unterstützung finden, besonders, wenn auch Kinder davon betroffen sind. „Um Frauen, die aussteigen wollen, eine realistische Chance zu bieten, ist es wirklich an der Zeit, dass Hannover auf diesem Gebiet tätig wird“, betonte Ratsfrau Lossin.

Unabhängig von der Frage der Förderung durch Bund, Land und Region hat die Gleichstellungspolitikerin Lossin schon vor längeren die Beschäftigung mit dem Thema angeregt und wird sich im Rahmen der Haushaltsplanberatungen dafür stark machen. Sie bedauere, dass die Vorreiterrolle schon an das Bundesland Nordrhein-Westfalen vergeben ist. Dort wird mit den Mitteln des Landes und des Europäischen Sozialfonds ein Umstiegsprojekt (ProFridA) koordiniert, in dem ehemalige Prostituierte für eine Tätigkeit im pflegerischen/hauswirtschaftlichen Bereich oder im Arbeitsfeld Marketing/Verkauf qualifiziert werden.